Auf Bali wird plötzlich alles mehr. Die Menschen, der Verkehr, die Hitze, die Gerüche, die Lokale, die Tempel, die Restaurants, die Strände, die Möglichkeiten, die Erlebnisse – und die Brightsiders!
Michi, unser guter Freund aus Südtirol, befindet sich gerade auf Tauchtour in der Gegend und wird sozusagen unser dritter Brightsiders auf Zeit. Gemeinsam bewohnen wir ein Haus in Kuta, erkunden die Insel und befinden sehr schnell einstimmig: Bali kann so Einiges. Da aller guten Dinge jetzt drei sind – hier drei Gründe warum wir Bali lieben:
Land, Leute und Kultur.
Bali hat so viel zu bieten, dass die Reizüberflutung bereits einsetzt sobald wir uns mit dem Moped auf die Straße trauen. Verkehrsregeln gibt es hier nämlich keine, man fährt und hofft einfach das Beste. An jeder Straßenecke erwartet uns ein neuer Geruch. Der Rauch der Straßengrills wechselt sich mit jenem von Räucherstäbchen hab, Reisfelder bestimmen die Landschaft. Es fällt schwer sich aufs Fahren zu konzentrieren, während man alles aufsaugt, was um einen herum passiert (und nebenher um sein Leben fürchtet).
„Insel der Tausend Tempel“ wird Bali auch genannt. Jede Ortschaft besitzt nämlich mindestens drei davon. Unsere Glückszahl des Monats. So sind die Elefantenhöhle Goa Gajah in Ubud, Tanah Lot im Westen oder Pura Ulun Danu Batur im Norden nur einige größere, welche wir auch tatsächlich betreten. Wir staunen nicht nur wegen der Schönheit dieser hinduistischen Bauwerke, sondern auch weil wir für viele indonesische Besucher die eigentliche Attraktion zu sein scheinen. Geduldig posieren wir für Fotos. Was tut man nicht alles für seine Fans.
Die Balinesen selber sind unheimlich freundlich und vor allem seeeehr geschäftstüchtig. Da bekommt man schnell einen Sarong (Tuch zum Bedecken der Schultern) für den Tempelbesuch angedreht, eine Würgeschlange um den Hals gehängt oder eine, im Nachhinein, kostenpflichtige Segnung durch einen Mönch höchstpersönlich. Da freuen wir uns, dass mit etwas Verhandlungsgeschick immer ein „Lucky Price“ herausspringt.
Wir besuchen auch die Banja Hot Springs, die Munduk Wasserfälle und den Monkey Forest in Ubud (Affenattacke inklusive) und beenden unser kurzes Sightseeing Programm auch schon wieder. Das „Pray“ von Eat. Pray. Love. wäre damit beendet, kommen wir also zum Essen.
Restaurants, Bars und Fruitbowls
Kaum ein Ort wird wegen seiner Küche so gehyped wie Bali. Besonders im Food-Mekka Ubud reihen sich die optisch sehr modern und alternativ gestalteten Lokale aneinander. Man Frühstückt im The Elephant Drachenfrucht-Bowls, Quinoa-Müsli und Avocado-Smoothies, genießt roh vegane Lasagne im Moksa und liegt in den Folk Gardens in Ubud in einem Poolbett, während einem der Reihe nach Köstlichkeiten serviert werden. Aber auch auf dem Rest der Insel, beispielsweise im Sea Circus oder im Shelter Cafe in Seminyak, kommt das Foodie-Herz nicht zu kurz. Wir trinken frisch gepresste Säfte aus Obstsorten, von denen wir nicht mal wussten, dass es sie gibt.
Wo sonst würde es sich also besser anbieten, selbst Hand anzulegen und einen traditionellen Kochkurs zu besuchen? In der Balinese Farm Cooking School kochen wir unsere Gerichte nicht nur selber, sondern ernten auch noch gleich die Zutaten dafür. Mehr dazu gibt’s hier.
Im, am und unter Wasser.
Schwimmen, Tauchen, Schnorcheln, Surfen – auf Bali hat man die Auswahl. Nicht umsonst pilgern Surfer aus aller Welt hierher. Wäre doch gelacht, wenn wir das nicht auch probieren. Der Wellengang ist fast so hoch wie die Erwartungen. Ein paar Millisekunden auf dem Brett und schon schluckt einen die Welle als blutigen Anfänger. Es kam wie es kommen musste – eine verlorene Kontaktlinse und drei Liter Salzwasser in der Nase bedeuten das vorläufige Ende der Surferkarriere. Lieber mit ein paar Cocktails den Profis vom Strand aus zusehen und sich bei Abkühlungsbedarf ohne Brett in die Wellen stürzen.
Zwei Tage verbringen wir auf der Nachbarinsel Nusa Penida – ein Ausflug mit Tiefgang! Als Tauchprofi weiß Michi, dass die Küsten und Buchten hier aufgrund ihrer bunten Unterwasserwelt ein Paradies für Taucher sind. Für uns ist es das erste Mal, dass wir mit Wetsuit und Sauerstoffflasche ins Wasser springen – noch dazu gleich im offenen Meer. Zwei Drittel von uns fühlen sich, naja, wie ein Fisch im Wasser. Riesenschildkröten, Korallen und Fische in allen Farben schwimmen an uns vorbei. Das weibliche drittel von uns bevorzugt aufgrund von kleineren Atemproblemen den Schnorchel. Aber auch von der Oberfläche aus gesehen, bietet die Crystal Bay, wie der Name schon sagt, kristallklare Sicht auf das bunte Treiben im Meer. Es fällt schwer sich sattzusehen. Wie schon gesagt, es gibt hier einfach von allem Meer.
Die Abende verbringen wir oft gemütlich auf der Terrasse unserer Villa bei einem kühlen Bintang. Wir tauschen uns über das Reisen, die Insel, unsere Taucherlebnisse und die Geschäftstüchtigkeit der Balinesen aus. Auch ein paar Anekdoten von daheim fallen hier und da. Das ist das Schöne, wenn man unterwegs Freunde von daheim trifft. Man erfährt was zu Hause so passiert, kennt sich schon und lacht über die immer gleichen Witze. Als sich unser Trio am Busbahnhof von Denpasar nach diesen unvergesslichen zwei Wochen trennt, wird noch ein Vorteil schnell Sichtbar: Kennt man sich von daheim, sieht man sich dort wieder! Und die Geschichten aus Bali sind dann wahrscheinlich drei (!) mal so lustig.