Von bewegenden Farben und türkisen Aussichten.
Der Flug von Maui retour nach Oahu ist kurzweilig und fühlt sich an wie ein Rundflug: Wir überfliegen das türkisblaue Meer, ein paar kleinere Inseln und schon befindet sich die winzige Maschine im Landeanflug auf Honolulu. Wir wohnen hier bei Dre direkt am Waikiki Beach. Dre ist Mitte 20, hat sein Rennrad im Wohnzimmer hängen und wir sehen ihn während unseres Aufenthaltes gute drei mal. Wenn er nicht gerade um fünf Uhr morgens joggt oder mit dem Fahrrad unterwegs ist, macht er Übungen auf einer Gymnastikmatte im Wohnzimmer, putzt seine Sportschuhe oder mixt Eiweißshakes in der Küche. Wir nennen ihn liebevoll Dreathlon.
Genau wie unser neuer Mitbewohner scheint auch Honolulu ständig in Bewegung zu sein. Die paradiesische Ruhe aus Grün und Blau von Maui wird hier von lebendigem, buntem Treiben abgelöst. Die weißen Wolkenkratzer, das blaue Meer, der berühmte Stadtteil Waikiki mit noblen Geschäften und landestypisch eingerichteten Cafes und Bars. Dazwischen Surfer die ihre bunten Surfboards durch die Straßen tragen als wären sie kein Sportgerät, sondern ein Teil des Erscheinungsbildes.
Wunderbare Strände gibt es auf Oahu, wortwörtlich, wie Sand am Meer. Die schönsten, wie wir uns sagen lassen, allerdings an der Nordküste. Auf dem Weg dorthin fahren wir durch Wohngegenden und kleine Dörfer, in denen die Häuser so bunt sind wie die Surfbretter in Waikiki. Blumen und Vögel aller Art tragen zusätzlich zu diesem Farbenspiel bei.
Dagegen wirkt der Ho’omaluhia Botanical Garden fast eintönig grün, wenn auch sehr einschüchternd. Das kann allerdings auch daran liegen, dass hier Teile von Jurassic Park gedreht wurden. Insgeheim wartet man darauf irgendwo im Gebüsch einen Dinosaurier zu entdecken.
Wir verlassen das bunte Treiben von Oahu mitten in der Nacht in Richtung Flughafen. Als wir unsere Wohnung gegen halb fünf Uhr morgens verlassen, hängt das Rennrad schon nicht mehr an der Wohnzimmerwand. Wir denken an den Fahrrad fahrenden Dre. Um die Balance zu halten, muss er in Bewegung bleiben – kommt uns irgendwie bekannt vor.
