Neuseeland Teil 1

Die Welt ist im Wandel. Ich spüre es im Wasser. Ich spüre es in der Erde. Ich rieche es in der Luft.“ Ja, Galadriel aus der Herr der Ringe wusste es offensichtlich – Neuseeland wird anders. Wir haben zwar mit keinen Orks gekämpft, dafür aber mit der beißenden Kälte. Wir mussten auch keinen Ring loswerden, lang war unser Weg trotzdem – und abenteuerlich. Aber der Reihe nach: Wir sind nicht J.R.R. Tolkien und wollen euch an dieser Stelle nicht mehrere Bände zumuten um unsere Geschichte zu erzählen, auch wenn es nach einem Monat Road Trip genügend Stoff dafür gäbe. Deshalb fassen wir unsere Eindrücke diesmal unter einem kleinen Ranking zusammen.

Brigtsiders in Neuseeland Teil I – Erlebnisse auf der Südinsel

#7 Unser Spaceship
Wir flitzen nicht nur in unserer orangen Schüssel durch die Gegend, sondern schlafen auch darin. Unser Spaceship ist unser fahrbares zu Hause. Es bietet ein Bett, einen Kühlschrank, ein bisschen (wenig) Stauraum und jeden Tag einen neuen Ausblick beim Aufwachen am Morgen. Gekocht wird mit Gaskocher meistens im Freien. Wer hätte sich gedacht, dass man in einem Kofferraum so nett „wohnen“ kann?

#6 Queenstown
Die Actionmetropole Neuseelands erinnert uns irgendwie stark an Tiroler Skiorte. Die Sportgeschäfte, die Designerboutiquen und die großen Sporthotels könnten ebenso in St. Anton oder Kitzbühel stehen. Das kann natürlich auch daran liegen, dass es sich bei Queenstown um einen Skiort handelt. Die schauen sogar am anderen Ende der Welt gleich aus. Skifahren können wir aber daheim, wir entscheiden uns deshalb für eine Fahrt mit dem Speedboat und düsen im Slalom durch den Lake Wakatipu.

#5 Akaroa
Die ersten Tage nach unserer Ankunft verbringen wir in Christchurch bei unseren Gefährten, äh guten Freunden von Daheim, Chris und Till, die sich auch gerade in Neuseeland aufhalten und uns dankenswerterweise beherbergen. Sie empfehlen uns einen Trip nach Akaroa, eine kleine Stadt an der Küste östlich von Christchurch. Auf der Bootsfahrt durch das eiskalte Meer begegnen wir Delphinen, Pinguinen, Walen und unglaublicher Ruhe. Wir fühlen uns entspannt. So geht also Delphintherapie.


Christiane

#4 Arthur’s Pass
Wir kommen auf unserem Weg in Richtung Norden über den Arthur‘s Pass. Die steile, kurvige Straße an sich ist schon ein Erlebnis, unterwegs kommt man aber noch am Castle Hill vorbei. Unzählige, verstreute, teils quadratische Felsblöcke liegen hier vor dem Fuß des Berges herum. Der Dalai Lama hat diesen Ort einmal als „spirituelles Zentrum des Universums“ bezeichnet. Fast wären wir einfach daran vorbeigefahren. Das Universum hatte aber offenbar andere Pläne. Danke dafür!

#3 Die Landschaft
Die schönste Sehenswürdigkeit Neuseelands ist das Land selbst. Die Straßen auf der Südinsel sind lang, die Gegenden dünn besiedelt. Noch nie haben wir so viele Schafherden gesehen, wie hier. Kommt man dennoch mal durch einen Ort, besteht er aus wenigen Häusern, einem Post Office, einer Kirche und, im besten Fall, einem Café. Ansonsten der schiere Wahnsinn aus Bergen, Wäldern, Flüssen, Wasserfällen und Hügeln. Man biegt rechts ab, fährt über eine Brücke, durchquert eine Lichtung und begegnet Frodo auf dem Weg nach Mordor. Gedanklich zumindest. Die verschneiten Berge in Kontrast zu den stechend blauen Seen und dem Grün der Hügel machen unsere Fahrten zu einem Erlebnis, das prägt. Da kann es schon einmal vorkommen, dass sich ein Kea (Bergpapagei) auf den Rückspiegel unseres Vans setzt. Was haben wir für einen Vogel!

#2 Wharariki Beach
Im Norden der Südinsel, ganz in der Nähe des Abel Tasman Nationalparks, erreichen wir einen der schönsten Strände, die wir jemals gesehen haben. Den Wharariki Beach kann man nur zu Fuß über einige, von Schafen streng bewachte, Hügel und sandige Dünen erreichen. Trotz des heftigen Winds, spüren wir auch hier eine entspannende Ruhe (Dalai Lama scheint uns noch immer zu begleiten). Allein sind wir aber nicht: Wildlebende (und -gewordene) Pfaue attackieren uns mit der Buntheit ihrer Federn. Wir überleben und sichten am Strand eine einsame Robbe. Wir bilden uns ein, sie winke aus dem Wasser zu uns her, ehe sie wieder im eiskalten Meer verschwindet. Freundlich, diese Neuseeländer.

#1 Milford Sound
Nicht umsonst ist dieser Fjord DAS Wahrzeichen Neuseelands. Allein der Weg dorthin beeindruckt schon. Wir fahren durch ein Tal dessen Weg sich durch Wälder, Sümpfe und Gebirge abwechselt. Nebel und Regen lassen uns wieder fühlen, als hätte Tolkien uns direkt in seine Geschichten geschrieben. Milford Sound selbst reißt uns wortwörtlich den Boden unter den Füßen weg. Das Meer, in dem sich die Berge glasklar spiegeln, bahnt sich seinen Weg bis an den Fuß von ebendiesen. Wir frühstücken in unserem Spaceship mit Blick auf diese Kulisse. Noch nie haben wir unser Nutellabrot in so malerischer Umgebung geschmiert.

Nach zwei Wochen steigen wir, wie Frodo im letzten Teil der Saga, auf ein Schiff und fahren davon. Allerdings nicht in die unendlichen Lande – was aber anhand der Preise dieser Fähre durchaus Sinn machen könnte. Die Nordinsel steht uns noch bevor. Wir sind gespannt ob das Gesehene noch zu toppen ist.

Der nächste Teil folgt!