Neuseeland Teil 2

Das Abenteuer geht weiter! Nachdem wir im Süden Neuseelands bereits so viele unglaubliche Orte gesehen haben, sind unsere Erwartungen groß. Und wir sollten nicht enttäuscht werden.

Brightsiders in Neuseeland Teil II – Erlebnisse auf der Nordinsel

#7 Wellington
Die gigantische Fähre spuckt uns samt Spaceship direkt an der Küste vor Neuseelands Hauptstadt aus. Wobei, so hauptstädtisch wirkt Wellington gar nicht – eher wie eine südenglische Küstenstadt mit ein oder zwei mittelgroßen Hochhäusern. Wir spüren die Gegenwart der Ureinwohner Neuseelands, der Maori, die hier im Norden wesentlich mehr auffällt und erkunden uns im Te Papa Museum genauer darüber. Einen Tag verbringen wir hier, spazieren die Promenade entlang und genießen das immer wärmer werdende Wetter. Der Frühling kündigt sich langsam an.

#6 Rotorua
Rotorua, am gleichnamigen See in der Bay of Plenty gelegen, ist bekannt für seine heißen Quellen. „Nase zu und durch“ heißt es hier, denn dank der vulkanischen Aktivitäten und blubbernden Tümpel in der Umgebung liegt ein mächtiger Gestank in der Luft. Schon von der Straße aus kann man Dampfschwaden überall in der Landschaft erkennen. Heißes, nein kochend heißes Wasser, das sich seinen Weg durch die Hügel bahnt. Wir gewöhnen uns an den Duft und suchen auch einen der Natural Pools auf. Ziemlich entspannend! So müssen sich Nudeln fühlen bevor sie al dente werden. Stutzig werden wir, als wir einen der Geysire besuchen wollen. Dort wird Eintritt verlangt und ein Schild kündigt an, dass der Geysir täglich um Punkt Viertl nach Zehn Uhr ausbricht. Komisch, einen Geysir mit Armbanduhr haben wir noch nie gesehen. Eigentlich haben wir überhaupt noch nie einen Geysir gesehen, aber auch wenn sogar hier Geld nicht stinkt – wir sparen uns den Eintritt und düsen weiter.

#5 Auckland
Die größte Stadt Neuseelands bekommt einen eigenen Beitrag.

#4 Coromandel & Hot Water Beach
Coromandel, eine Halbinsel ganz im Norden Neuseelands, toppt nicht nur das sonst schon wahnsinnige Naturerlebnis, sondern wartet auch mit einer Auswahl an paradiesischen Stränden auf. Einer davon nennt sich Hot Water Beach. Und ja, wie der Name schon vermuten lässt, hier gibt es anscheinend heißes Wasser. Irgendwo. Uns ist eher zu kalt als zu heiß als wir auf dem Sand dieses hübschen Strandabschnitts entlang spazieren. Während wir eingepackt sind als würden wir zu einer Südpolexpedition aufbrechen, kommen uns Menschen jeglichen Alters in Badebekleidung und Schaufel in der Hand entgegen. Wir sind verwundert und neugierig. Ein paar Meter weiter finden wir auch schon des Rätsels Lösung. Bei ungemütlichen zehn Grad und Windböen, gräbt man sich hier mit seinem Schäufelchen ein Loch in den sandigen Boden, aus dem, nach fleißigen Grabungsarbeiten, heißes vulkanisches Wasser austritt. Anschließend suhlt man sich gemütlich im Schlamm, reibt sich damit ein und genießt sein Tümpelbad, das einen im besten Fall liegend, komplett darin verschwinden lässt. Erdloch an Erdloch liegen sie alle da in ihrer Brühe. Wir bilden uns kurz ein, Grunzer aus ihrer Richtung zu vernehmen. Naja, heiße Sache, aber nichts für uns. Wir bleiben lieber sauber.

#3 Coromandel Cathedral Cove
Ebenfalls in Coromandel darf die kurze Wanderung zur Cathedral Cove nicht fehlen. Eine gute halbe Stunde dauert der Gang durch den Wald, ehe man einen der schönsten Strände erreicht, die dieses Land überhaupt zu bieten hat. Der Name Cathedral Cove deshalb, weil sich die Felsen hier zu einer Höhle, oder viel mehr einem Tunnel, gebildet haben, der stark an eine Kathedrale erinnert. Statt des Altars oder jeglicher Erleuchtung, findet man am anderen Ende einen weiteren malerischen Strandabschnitt. Uns gefällt dieser Sakralbau der Natur besonders gut. Nicht weit davon entfernt plätschert ein Wasserfall aus dem Wald herunter. Definitiv eines unserer Highlights auf dieser Reise.

#2 Tongariro National Park
Bis in die Feuer Mordors sind wir schon vorgedrungen. Und das ganz ohne Zauberei. Der Tongariro Nationalpark diente als Vorbild und Kulisse für den Schreckensort in Tolkiens Saga. Die unendlich wirkende Wüste aus Steinen und Sträuchern und der verschneite Vulkan im Hintergrund wirken aber nicht annähernd so trostlos und bedrohlich wie erwartet. Ganz im Gegenteil. Wir wandern am Fuße des „Schicksalsbergs“ entlang und finden statt Saurons Auge ein riesiges, wenn auch in die Jahre gekommenes, Grand Hotel vor. Die Tawhai Falls nehmen diesem Ort endgültig seinen Ruf als staubige Hölle aus den Filmen. Ohne einen Ring im Vulkan zu versenken, reisen wir weiter. Ausgezahlt hat es sich jedenfalls trotzdem.

#1 Hobbinton
Am Ende der Bücher, nachdem Sauron bezwungen und Mittelerde gerettet ist, ziehen Frodo und Sam zurück ins geliebte Auenland, genau wie wir. Wir schlafen im Zuge unseres Filmset-Besuches in einem Bed and Breakfast, das von einer an Liebenswürdigkeit und Gastfreundschaft nicht zu übertreffenden Familie betrieben wird. Wäre die Vermieterin, die es sich nehmen lässt ein Foto von uns für Ihre Facebook-Seite zu machen, ein wenig kleiner – sie könnte ein Hobbit sein. Hobbinton an sich ist ein Teil eines riesigen Farmgeländes, welches Regisseur Peter Jackson seiner Zeit von einem Schafbauern für die Dreharbeiten gepachtet und umgebaut hat. Ein ganzes Dorf aus kleinen Hobbithöhlen wurde hier errichtet. Allerdings befindet sich hinter den Türen, ganz genau – nichts. Es sind nur Fassaden. Neben vielen Fakten zu den Dreharbeiten gehört auch ein Besuch im „Green Dragon“ zur Tour, wo wir, wie es sich für echte Hobbits gehört, ein Bier trinken und übers „Dorf“ schauen. Man muss sagen, es ist sehr heimelig hier. Wir würden unser Spaceship glatt gegen so ein Häuschen tauschen.

Im Auenland endet auch unsere Geschichte. Am Ende wären da noch unsere „Erlebnisse“ mit den wunderbaren, bewölkten, verregneten, verschneiten oder lawinengefährdeten Bergen Neuseelands zu erwähnen. Sowohl der Mount Cook im Süden, als auch der Mount Taranaki und die Wanderroute Tongariro Alpine Crossing im Norden, wären auf unserer Liste gestanden. Wir waren auch am Fuß aller drei Berge, nur haben uns die winterlichen Verhältnisse den Aufstieg verwehrt. Man könnte uns vorwerfen wir seien vielleicht ein paar Monate zu früh in Neuseeland unterwegs gewesen. Aber, wie Gandalf der Weise schon wusste: „Ein Zauberer kommt nie zu spät, Frodo Beutlin, ebenso wenig zu früh. Er trifft genau dann ein, wenn er es beabsichtigt.“ Wir, für unseren Teil, beabsichtigen wiederzukommen.