Thailand

One night in Bangkok and the world’s your oyster! Wir sind bereit für die Party unseres Lebens! Günstiges Bier? Ja! Die Nacht durchfeiern auf der Kao San Road? Yes, Baby! Cocktails auf Rooftop Bars mit Blick über die Stadt? Klar, doch. Wir sind gedanklich bei Szenen aus dem zweiten Teil von The Hangover, während wir vom Flughafen in den Stadtteil Sukhumvit fahren. Verena und Anna (ja genau, zwei Freundinnen von Daheim) haben gerade ihre Reise durch Myanmar hinter sich und sollen uns am nächsten Tag folgen. Wir haben wesentlich mehr vor, als Bangkok zu unserer Auster zu machen! Und es wird auch die größte Feier, die wir jemals gesehen haben – die größte Trauerfeier nämlich.

Anlässlich des Todestages des vor einem Jahr verstorbenen Königs, hat sich ganz Thailand in der komplett gesperrten Innenstadt versammelt. Bars bleiben drei Tage lang geschlossen, der Ausschank von Alkohol ist strengstens untersagt. Jaja, one night in Bangkok makes a hard man humble… auch uns hat sie somit gezwungenermaßen demütig gemacht. Wir schlendern durch die abartig riesigen Malls Bangkoks und besuchen das anscheinend weltberühmte Einhorn Café. Wer braucht schon Party, wenn man Waffeln mit Glitzersträuseln haben kann!?

Nachdem die Mädels ihren Heimflug antreten, stellt sich für uns die Frage: Strand im Süden oder Kultur im Norden Thailands?  Noch bevor wir Ao Nang Beach sagen können, sitzen wir schon im Nachtbus nach Krabi. Wir sind noch in der Nebensaison hier, dementsprechend ist wenig los, wobei die Pauschaltouristen vermutlich zu jeder möglichen Jahreszeit nach Thailand finden. Während eines Bootsausflugs nach Koh Phi Phi hoffen wir das Paradies dort zu finden, wie es auch Leonardo Di Caprio in „The Beach“ getan hat. Klares, türkises Meerwasser, umschlossen von grün-grauen Klippen und weißem Sand. Ungelogen, genau das finden wir auch. Es ist die schönste Bucht, die wir je gesehen haben. Leider nicht nur für uns. Die geheime Karte aus dem Film muss es mittlerweile in die sozialen Netzwerke geschafft haben, denn mehr Leute auf einem Strand haben wir noch nie gesehen. Die Boote karren unaufhörliche neue fotowütige Urlauber an. Wir finden den Kamerawinkel, aus dem es aussieht als wäre man dort tatsächlich allein, und machen uns aus dem Staub. Wenigstens haben wir das Paradies als Foto.

Die Region rund um Krabi hat neben den Stränden auch für das Wanderherz etwas zu bieten: Wir wandern zum Hang Nak Mountain Park und sind begeistert, was Thailand abseits seiner gehypten Orte so hergibt. Ebenfalls der Aufstieg über die 1000 Stufen zur Tiger Cave, in dem nahegelegenen buddhistischen Kloster, soll uns nicht enttäuschen. Die Aussichten sprechen für sich!

Es geht für uns weiter nach Koh Samui. Irgendwie gehört das zu einem Thailand Trip dazu, finden wir. Vor allem, weil sich der Vollmond ankündigt – Fullmoon Party! Techno Beats schallen über den Strand, Tänzerinnen hüpfen auf dem Dach, Feuerspucker heizen dem Partyvolk ein und den Gin Tonic gibt’s wahlweise auch im Kübel. Es dauert nicht lange und wir sind mittendrin, statt nur dabei. Es muss am Vollmond liegen.

In Kübeln geht es auch weiter – in den Folgetagen schüttet es wie aus eben diesen. Ein paar verzweifelte Versuche trotzdem Spaß zu haben, fallen buchstäblich ins Wasser. Wir haben Koh Samui als Partyinsel kennengelernt und beschließen, sie als solche auch in Erinnerung zu behalten.

Zurück in Bangkok scheinen sich die Trauerfeierlichkeiten gelegt zu haben. Die Innenstadt hat ihren üblichen Betrieb aus Tuk Tuks, Streetfood Ständen und älteren europäischen Herren in Begleitung von jungen thailändischen Frauen wieder aufgenommen. Wir nehmen das Wassertaxi, schauen uns die beiden bekanntesten Tempel Wat Arun und Wat Pho in der Altstadt an und verbringen den letzten Abend auf einer der hunderten Dachterrassen der Stadt. Unser Fazit: Sehr schönes Land, nur leider zu überlaufen. Zugegeben, wir waren auch an den bekanntesten Orten, wo Pauschaltourismus und Massenabfertigung von den paradiesischen Stränden und einzigartigen Natur ablenken. Das nächste Mal suchen wir uns einsamere Inseln. Und Bangkok? One night in Bangkok makes the hard man humble. Not much between despair and ecstasy…